Ahrendorf 1431- 1990 (Pavlov) von Zdena Binterova, Übersetzung Gerhard Stübiger |
Der Ort Ahrendorf befand sich etwa 5,5 km nordöstlich von Klösterle an der Eger auf einer Seehöhe von rund 430 m. Die
ursprüngliche Bezeichnung des Dorfes war Arndorf, später Ahrendorf oder Ahrensdorf. Es
war wahrscheinlich die Abkürzung der Bezeichnung Arnoltsdorf, abgeleitet vom
Personennamen Arnolt, also Arnolts Dorf.
Die älteste Erwähnung über die Existenz des Dorfes stammt aus dem Jahre 1431, als der
Besitzer Ale von Schönburg war, der Besitzer der Pürsteiner Herrschaft. Weitere
Besitzer waren die Brüder Johannes und NikolausII. von Lobkowitz und auf Hassenstein. Das
Dorf gehörte damals der Herrschaft Preßnitz an.
Ahrendorf wurde der Filialkirche in Niklasdorf eingepfarrt und gehörte gemeinsam mit
dieser dem Kirchsprengel Klösterle an. Im Jahre 1636 hat dieser Ort dem Pfarrer in
Klösterle 9 Joch und eine halbe Metze Korn als Zehnten gezahlt.
Die Steuerrolle aus dem Jahre 1654 führte in Ahrendorf 5 Häusler an, von denen einer
auch einen Ausschank hatte, ein weiterer war Schmied und einer Weber. Des Weiteren lebten
hier 2 Gärtner. Insgesamt besaßen alle 47,2 Joch urbaren Boden, 11 Gespanne, 19 Kühe,
14 Kalben, 7 Schweine und 19 Ziegen. Im Jahre 1713 wohnten vor Ort 70 Pfarrkinder.
Im Jahre 1846 hatte Ahrendorf 40 Häuser und 222 Einwohner. Ein Einkehrgasthaus und ein
ehemaliger Meierhof waren hier vor Ort. Der Bestand von Wirtschaftstieren war 16 Ochsen,
59 Kühe, 34 Kälber, 38 Schafe, 14 Ziegen und 24 Schweine. Im Dorf waren 4 Handwerker und
ein Händler tätig.
In Ahrendorf gab es keine Schule, die Kinder besuchten die Schule in Radis.
Seit dem Jahre 1850 war Ahrendorf eine selbständige Gemeinde. Die deutschen Einwohner
wurden in den Jahren 1945/46 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Wernsdorf wurde der Aufbau einer Kläranlage für die nahe
liegenden Kraftwerke geplant. Deshalb musste Wernsdorf und die anliegenden Gemeinden
abgerissen werden. Den Abriss von Ahrendorf hat das Bezirksamt auf seiner Plenarsitzung im
August 1990 beschlossen. Die Kläranlage wurde letztendlich nicht erstellt, so sind 4
Gemeinden unnötig abgerissen worden.