Dobrenz (Dobrenec) ein Beitrag von Vanessa Hünkemeier |
In Schallers Topographie
(1787) erscheint es unter der Herrschaft Schönhof und Miltschowes. Als Besitzer wird hier
Franz Joseph Reichsgraf Czernin von Chudenitz genannt. Dobrenz wird erwähnt mit 19
Häusern, außerdem gehörten aus dem Kaadner Bezirk noch zu Schönhof die Orte Gessing
mit 16 Häusern und der Emanuelshof mit 10 Häusern, Meierhof und Jägerhaus. In dem westlich von Dobrenz gelegenen Duba-Wald wird auf der von Lehrer Rudolf Pretsch auf der um 1935 entworfenen Karte des politischen Bezirkes Kaaden, zwischen Turtsch und Dobrenz ein Altes Schloß Duba" verzeichnet. Es dürfte sich hierbei um das Gebäude handeln, von dem Schaller schreibt: Lusthaus, von diesem in dem sogenannten Tuba-Busch erbauten Lustschlößchen ist dermal nichts als die Gegend vorhanden." Nach Meder geht der Name Duba-Wald" zurück auf die slawische Bezeichnung der Eiche: dubina=Eichenwald. Die häufigen Hinweise auf die Eiche (z. B. der Höhenzug Eichenberg") erinnern uns daran, dass sich die ungerodeten Wälder um die Jahrhundertwende aus Einen zusammensetzen. |
Bei Sommer (1846) finden wir das Dorf wieder unter der Fideicomiß-Herrschaft Schönhof
und Miltschowes mit dem Besitzer Eugen Graf Czernin von Chudenitz. Sommer erwähnt nicht
nur eine öffentliche Kapelle und ein Wirtshaus, sondern auch die Teiche: Der
Schafteich und der Große Teich, beide unterhalb Dobrenz; der Luha-Teich, zwischen Dobrenz
und Emanuelshof."
Als im Jahre 1850 die neuen Ortsgemeinden gebildet wurden, war Wenzel Siegl von Dobrenz
der erste Ortsvorsteher. Seit 1849 erhielten die Gemeinden das Recht der Selbstverwaltung.
Der Ortsvorsteher musste nun von dem Patrimonialamt übernehmen: Die Handhabung der
Ortspolizei, die Sicherung der Person und des Eigentums, die Beaufsichtigung der Maße und
Gewichte, die Feuer-, Bau- und Straßenpolizei-Vorschriften und musste darüber jeweils
der Bezirkshauptmannschaft in Kaaden Bericht erstatten.
Nach dem Gemeindelexikon von 1904 waren die Einwohner von Dobrenz allesamt deutsch und
katholisch. Die Gemeindeflure verteilten sich auf 408 ha Äcker, 122 ha Wald, 37 ha
Hutweiden, 37 ha Wiesen und 5,4 ha Gärten. Der Viehbestand von Dobrenz und Kunitz betrug
45 Pferde, 355 Rinder, 217 Schafe und 100 Schweine.
Im Adressbuch von 1911 wird Eduard Friedmann als Ortsvorsteher erwähnt, außerdem ein
Feuerwehrverein, das Gasthaus Fippl, der Schuhmacher Fippl und der Schmied Steppan.
1940 gehörte die Gemeinde Dobrenz (mit Emanuelshof und Kunitz) zum Regierungsbezirk Eger,
Kreis Kaaden, Amtsgericht Kaaden, Landgericht Brüx und hatte insgesamt 348 Einwohner. Es
gab zwei Gasthöfe, Baier und Wild (Kunitz) sowie einen Gemischtwarenladen der Familie
Tobisch in Kunitz und den Stellmacher Tausch.
Quelle: Kaadner Heimatbrief, September 1980