Emanuelshof lag 17 km südsüdwestlich von Kaaden am Duppauer Gebirgsfuße
auf einer Seehöhe von 522 m in der Nähe der Straße, die von Duppau über Bukwa nach
Podersam führte. Es war ein kleines Dorf mit einem großen Vorwerk. Die Einwohneranzahl
stieg niemals über 15. Das größte Gut war ein Hof, den bis zum Jahre 1945 die Czerniner
im Besitz hatten. Auf dem Dorfplatz stand ein Holzkreuz, von 4 ausgewachsenen Eschen
umgeben. Die Post und Pfarre des Dorfes gehörten zu Maschau, der Arzt war in Radonitz.
Die Kinder besuchten die Schule in Deutsch Rust. Aus diesem Dorf stammte eine Reihe der
Arbeiter, die auf dem Czerniner Vorwerk arbeiteten.
Es wurden hier vor allem besonders widerständige Getreide- und Futterpflanzenarten
angebaut, verbreitet war auch Bienen- und Schafzucht. Im Winter verdienten die
Einheimischen beim Holzfällen oder arbeiteten in der Schneidmühle im nahen Bukwa.
Emanuelshof war eines der jungen Dörfer. Die erste bekannte schriftliche Nachricht stammt
erst aus dem Jahre 1787, in dem es zur Herrschaft Schönhof gehörte, dessen Besitzer seit
dem Jahre 1624 Graf Czernin aus Chudenitz war. Im Jahre 1846 waren in Emanuelshof 13
Konskriptionsnummern und 66 Einwohner.
Als im Jahre 1848 die Verhandlungen über Festlegung des Gerichtsbezirks Duppau verliefen,
wurden auch die Dörfer Dobrenz und Emanuelshof miteingegliedert. Im Jahre 1850 wurde
Emanuelshof zur Ortschaft Dobrenz und im Jahre 1869 wurden beide Dörfer in den Bezirk
Kaaden eingereiht.
Am Ende des vorigen Jahrhunderts lebten hier nur Einwohner deutscher Nationalität und
Katholiken. Zur Zeit der ersten Republik lebten hier keine Tschechen. Nach der Aussiedlung
der Deutschen siedelten sich hier zwar 8 Tschechen an, aber bald verließen auch diese das
Dorf. Im Jahre 1950 wurde Emanuelshof mit seinen 6 Einwohnern der Gemeinde Böhmisch-Rust
angegliedert. Zum 1. 1. 1979 ging es nach der Aussiedlung ein. In den letzten Jahren gab
es hier eine Schäferei und in der nahen Sandgrube auch einen Luftschießraum. Zurzeit
zeugen vom Vorhandensein des ehemaligen Dorfes nur verfallene Gemäuer und Kellerreste.