Horn (Hora) von Zdena Binterova, Übersetzung von Gerhard Stübiger |
Lied: Bin i net a scheina Rousbuttnbou
Das Dorf Horn lag im unebenen Gelände, 12 km westsüdwestlich von
Kaaden entfernt, auf einer Seehöhe von 680 m. Die Bauernhöfe in diesem Dorf standen frei
um den Dorfplatz herum. Über die Geschichte von Horn gibt es nur stückweise Berichte,
die sich praktisch nur auf Angaben begrenzen, wann und wem das Dorf gehörte. Zum Beispiel
Karell führt an, dass es im Jahre 1394 gemeinsam mit Teltsch und Tunkau zum Lehngut
Okenau gehörte. Wann genau das Dorf ins Eigentum der Vitzthums überging, ist nicht
bekannt, aber in der Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte es bestimmt schon zur
Schönburger Herrschaft.
Bei der Teilung der Schönburger Herrschaft unter die Brüder fiel Horn dem Teil zu, der
im Jahre 1543 durch Hans von Vitzthum den Schönburgern und im Jahre 1559 dann dem Peter
Born von Lhota und Neosablitz verkauft wurde. Seine Tochter Margarete verkaufte
spätestens im Jahre 1604 Horn gemeinsam mit Okenau, Tunkau und Teltsch den Brüdern von
Stensdorf und Herren auf Hlubany. Von denen hat diese Dörfer noch im selben Jahr
Christoph von Vitzthum gekauft und zur Herrschaft Klösterle zugeschlagen, bei der diese
Dörfer bis zum Jahre 1850 geblieben sind, wenn dieses Eigentum auch nach der verlorenen
Schlacht auf dem Weißen Berg den Vitzthums beschlagnahmt und im Jahre 1623 dem Christoph
Simon von Thun verkauft wurde.
Nach der Steuerrolle lebten im Jahre 1654 in Horn 5 Häusler und 1 Untertan bei der
Gemeinde. Die Häuser waren in gutem Zustand, aber die Haferfelder waren schlecht und
Wiesen nur so für ihren Bedarf. In der Schlussbemerkung wird weiter angeführt, dass
ihr Lebensunterhalt aus Holzmachen besteht".
Im Jahre 1787 standen in Horn 9 Häuser und im Jahre 1846 waren es schon 13 und es lebten
dort damals 53 Einwohner. Im Jahre 1850 wurde Horn zum Ortsteil der Gemeinde Krupitz, aber
schon nach dem Jahre 1868 war Horn schon Ortsteil von Okenau, wohin die Kinder bis zum
Jahre 1883 auch zur Schule gingen. Danach wurden sie zur Schule in Teltsch überführt.
Zum Pfarrsprengel gehörte Horn immer nach Okenau, wohin das Dorf auch mit seiner
ärztlichen Versorgung und der Gendarmeriestation gehörte. Der nächste Bahnhof war in
Pürstein, etwa 4,5 km entfernt.
Nach dem Kaadener Adressbuch aus dem Jahre 1914 gab es in Horn nur 2 größere Höfe, im
Dorf gab es keinen Laden und auch keine Wirtschaft. Das größte Unwetter mit Hagel, das
die gesamte Ernte vernichtete, traf Horn im Jahre 1886.
Zur Aussiedlung von Horn im Zusammenhang mit der Gründung des Truppenübungsplatzes kam
es gleich in der 1. Etappe, d. h. zum 15. 6. 1953, nachdem zuvor ab 1945 die deutsche
Bevölkerung vertrieben wurde.
Zusätzlicher
Text: Gerichtsbezirk Kaaden. 125 ha; 11 Häuser, 53 Einwohner, alle deutsch. Schule: Töltsch. Vorher besuchten die Kinder die Schule in Okenau, Pfarre: Okenau; Post: Totzau Das Dorf lag 680 m über dem Meeresspiegel und gehörte mit Tunkau und Töltsch zur Gemeinde Okenau., Es gab keinen Kaufladen und kein Wirtshaus, nur zwei größere Bauernhöfe. Die ältesten Überlieferungen sind nur bruchstückhaft erhalten. |
Lapidarium: Fundstück: Oberer Teil einer Haustüreinfassung aus SandsteinPate: Karl Görner, Dresden Einweihung: 4. Juli 2004 |
Nach einigen Autoren existierte das Dorf schon im Jahre 1394, aber die erste Erwähnung stammt erst von 1542. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte das Dorf zur Herrschaft Klösterle.
Von größerer Bedeutung ist nur 1886 ein starkes Gewitter mit Hagelkörnern erwähnt, das die ganze Ernte vernichtete.