Jurau 1288 - 1953 (Jirov) von Zdena Binterova, Überstzung von Gerhard Stübiger |
Das Dorf Jurau
lag ungefähr 6 km südlich von Duppau, an der Lehne des Burgstadls Bergs, auf einer
Seehöhe von 840 m. Das Dorf wurde auf einem typischen kreisrunden Grundriss erbaut. Auf
dem Dorfplatz befand sich ein Teich, ein Brunnen, eine einklassige Schule und das
Spritzenhaus, ein Denkmal für die Opfer des 1. Weltkrieges vom Jahre 1929 und eine
Holzkapelle, deren Glocke täglich zu Mittag und zu Abend geläutet wurde. Das Dorf wurde mit Strom nicht versorgt und eine Wasserleitung hatte nur ein Gutshof. In zwei Gemeindebrunnen gab es immer genug Wasser, obwohl die übrigen Brunnen ihr Wasser zeitweise verloren. Das Katastralgebiet nahm die Fläche von 675 ha ein, davon fast die Hälfte Wälder und ein Viertel Wiesen und Weiden waren. Das raue Klima, das im höher gelegenen Dorf Jurau herrschte, ermöglichte nicht, Getreide und Obstbäume anzubauen. Im ganzen Dorfe wuchsen nur 8 Obstbaumwildlinge. |
Ergänzender Text:
Pfarrei,
Post und Eisenbahnstation Duppau. 1936 hatte das Dorf 33 Häuser mit 191 Einwohnern, alle Deutsche. Es gab 5 Vereine. Nach dem Adressbuch von 1924 gab es 22 Bauerngüter (davon 4 größere), 2 Wirtshäuser, 1 Trafik, 1 Schmiede und 1 Lebensmittelgeschäft. Unregelmäßiger Schulunterricht begann im Jahre 1829; ein Schulgebäude (Nr. 30) wurde erst 1861 errichtet. Seit 1850 war Jurau selbständige Gemeinde. Von 1868 bis 1880 gehörte der Ort zur Gemeinde Rednitz. Jurau hatte eine Fläche von 675 ha, fast die Hälfte Wälder, ein Viertel Wiesen und Weiden. Getreideanbau und Obstbäume gab es nicht, nur 8 Obstbaumwildlinge waren bekannt, es wuchsen nur Ebereschen und harzige Nadelbäume. Das Dorf Jurau lag etwa 6 Kilometer südlich von Duppau am Hang des Burgstadls in einer Meereshöhe von 840 Meter. Es hatte einen kreisrunden Grundriss. Am Dorfplatz befand sich ein Teich. Es gab ein Spritzenhaus, ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und eine Holzkapelle deren Glocke Mittag und Abend geläutet wurde. Das Dorf hatte keinen Strom und keine Wasserleitung. Die Brunnen verloren zeitweise das Wasser, nur in zwei Brunnen gab es immer genügend Wasser. |
Lapidarium: Stein mit eingemeißelter Zahl 1928 |
Die erste geschichtliche Erwähnung geht auf das Jahr 1288 zurück, da als Besitzer Odelon von Chys und Heinrich von Jurau genannt werden. Im folgenden Jahr sind vier Besitzer von Jurau angegeben: Pribyslav Ocichov, Heinrich und Gottlob von Jurau und Benesch von Duppau. Die Feste wird erstmalig 1450 erwähnt, als das Dorf Johann Duppauer von Duppau und Jurau besaßen. Zum Ende des 15. Jahrhunderts kam Jurau mit der Feste zur Herrschaft Duppau. Die Feste verfiel danach.
In der Steuerrolle von 1654 sind 3 Bauern und 7 Häusler angeführt. Zu dieser Zeit war die wichtigste Tätigkeit der Bewohner das Holzfällen und Spinnen, später kam noch die Viehzucht dazu. Laut der Topgraphie von Sommer gab es 1847 bereits 25 Häuser mit 150 Einwohnern und ein Wirtshaus. Etwas westlich abgelegen von der Gemeinde gab es den herrschaftlichen Meierhof Neuhof, auch Ödhof genannt. Am Rand des Waldes, in der Nähe dieses Meierhofes wurden Gebäudereste der ehemaligen St. Albertskirche und die Reste einer Burg festgestellt. Etwas höher auf einer Wiese finden sich Spuren älterer Gebäude und einer Mühle. Durch den Flurnamen Im Kloster" wird vermutet, dass Jurau zu den Dörfern um St. Albert" gehörte, die bei der Vermögensaufnahme der Herrschaft Duppau im Jahre 1829 angegeben wurden.
Nach der Vertreibung der Deutschen (1945 bis 1946) wurden die Tschechischen Bewohner, die danach Besitz vom Deutschen Eigentum genommen hatten, wegen der Errichtung eines Truppenübungsplatzes in der 2. Etappe zum 31. August 1953 ausgesiedelt.