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Koslau einst im Winter

 

Koslau

1398 - 1953

(Kozlov)

nach der Ortschronik

Koslau war eine Ortschaft der Gemeinde Olleschau. Es lag in der Talenge, die sich gegen Süden öffnete, auf einer Seehöhe von 550 m. Sein Katastralgebiet nahm eine Fläche von 257 ha ein. Koslau lag 3,5 km nordnordwestlich von Duppau und ungefähr eine Viertelstunde Fußweg nördlich von Oleschau. Die Häuser standen frei entlang der Straße und des Baches. Es gab dort keine Kapelle, sondern nur einen Glockenstuhl im Gemeindehaus, wo die hier wohnhaften Gemeindearmen dreimal täglich die Glocke läuteten.

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Koslau von der Glitschen aufgenommen.

Die erste Erwähnung des Dorfes ist in den Gerichtsakten III. zum Jahre 1398, als das Dorf ein gewisser Kozel besaß, der Besitzer und höchstwahrscheinlich auch der Gründer dieser Gemeinde war. Das Dorf wurde urkundlich auch in den Jahren 1398, 1402, 1413 und 1544 belegt, da es zum ersten Mal als ein Teil der Herrschaft Saar erwähnt wurde. Zwei Jahre danach kaufte den größeren Teil von Koslau der Graf von Leisnek mit seiner Tochter Brigitte und gliederte ihn in die Duppauer Herrschaft ein. Im Jahre 1625 war in Koslau die Pest ausgebrochen, an die 17 Leute starben.

In der Steuerrolle wurden im Jahre 1654 in Koslau unter der Herrschaft Duppau 6 Bauern, 2 Häusler, von denen einer als Glaser arbeitete, und 2 sog. Gemeindeutertanen, von denen einer als Weber arbeitete, ausgewiesen. Zur Herrschaft Saar gehörten 2 Bauern. Die Steuerrolle sagt über das Dorf, dass sich die Häuser im guten Zustande befanden, dass es hier Kornfelder, Wiesen gab. In dieser Steuerrolle tauchen schon Namen auf, wie "Guth, Kühnl und Lorenz. Diese Namen gab esin Koslau  im Vertreibungsjahr 1946 immer noch.
Den wesentlichen Lebensunterhalt der Bewohner bildeten Viehzucht, die Herstellung von Schindeln und Fässern, die aus herrschaftlichem Holz hergestellt wurden und in Saaz und Laun verkauft wurden.

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Koslau: Vieh bei der Pumpe

Schaller (1785) und Sommer (1847) geben in ihren Topographien an, dass Koslau ein Teil der Alodialherrschaft Duppau ist, und dass nur 3 Häuser zur Herrschaft Saar gehörten. Sommer fügt noch bei, dass eine halbe Stunde westlich vom Dorfe das landwirtschaftliche Gut, das sog. Glaserhaus, liegt.
Im Jahre 1850, als Koslau für kurze Zeit eine selbständige Gemeinde wurde, lebten hier nur Einwohner deutscher Nationalität. Seit dem 1868 gehört Koslau als Ortsteil schon ständig zur Gemeinde Oleschau. Die Einwohnerzahl verminderte sich, obwohl sich die Anzahl der Häuser nicht änderte. Die Kinder besuchten die Schule in Oleschau, wo es auch eine Pfarrei, Post und Eisenbahnstation gab.
In den Jahren 1919 - 1938  gab es in Koslau 15 größere Güter, 2 Wirtshäuser, ein Gemüsegeschäft, ein Buttergeschäft, eine Tabaktrafik, einen Schuster und einen Tischler - alles Übrige gab es in Oleschau. Zu Koslau gehörte auch der Einödhof Hauensteiner, der 1,7 km nordwestlich von der Gemeinde entfernt war. Im Jahre 1930 lebten noch 8 Bewohner.
Die deutsche Bevölkerung wurde in den Jahren 1945/46 aus Koslau vertrieben.

Zur Aussiedlung der neu Angesiedelten von Koslau kam es in der 1. Etappe, d. h. zum 15. 6. 1953.

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Elternhaus von Adolf Neuderth. Rechts Großvater Franz Brückner. Aufnahme aus dem Jahre 1928

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Bauernhaus Löffler(Finna- Hof), Koslau Nr. 6. Rechts der Blessl- Hof Nr. 7

Koslau

Beschreibung nach Ortsbetreuer Adolf Neuderth

Koslau hatte laut "Bezirksboten" von 1926: 257 ha, 26 Häuser, 156 Einwohner, davon 63 Männer und 73 Frauen. 136 Deutsche. Das Dorf gehörte zur Gemeinde Olleschau. Di Pfarre war Duppau, die Post wurde ebenfalls von Duppau zugestellt. Schulgemeinde war Olleschau. Koslau gehörte zur Zeit der Patrimonil- Gerichtsbarkeit mit einem Teil zur Herrschaft Saar zum anderen zur Herrschaft Duppau.

Koslau liegt im Hügelland des Duppauer Gebirges im 550 Meter Seehöhe, hat sandigen Lehmboden, Gebirgsklima. Die Einwohner betrieben vorwiegend Landwirtschaft mit Gerste, Kartoffel und allerlei Obst.

Ortsvorsteher: Josef Legler, Bund der Landwirte

Wirtschaftsbesitzer: Edwin Michl, Franz Leger, Johann Pobitschka, Urban Endisch, Marie Pobitschka, Josef Kühnl, Wendelin Donner, Franz Tippmann, Franz Weps, Josef Löffler, Josef Legler, Karl Neuderth, Franz Brückner, Eduard Legler, Anna Mohles, Franziska Mohles.

Gewerbetreibende: Gasthäuser Josef Legler und Franz Tippmann

Gemüse und Butterhandel: Karl Neuderth

Schuhmacher: Adolf Melzer

Trafik: Franz Tippmann

Tischler: Robert Fischer

Maurer: Ludwig Neudert

Butterhandel: Josef Guth

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Deutsche Jägerecke "St. Hubertus". In der 2. Reihe 2. von rechts Franz Brückner, Großvater des Ortsbetreuers Adolf Neuderth

 

Totenehrung

Den im Weltkrieg Gefallenen und an den Strapazen Verstorbenen zu Ehren:

Wenzel Guth

Franz Tippmann

Johann Mohles

Anton Leger

Johann Legler

Josef Schmidt

Ihnen zu Ehren das Feierobmdlied

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Hausnamen und Ortsplan

Gedichte von Frau Gerti Neuderth

Zusätzlicher Text:

Gerichtsbezirk Duppau

259 ha, 26 Häuser, 119 Einwohner (alle Deutsche).

Pfarre: Duppau, Schule: Olleschau. Nächste Bahnstation: Olleschau-Koslau

Koslau gehörte zu Olleschau und lag, ca. 3,5 km von Duppau entfernt, im Hügelland des Duppauer Gebirges. Meereshöhe 550 m. Sandiger Lehmboden, Basalt, Gebirgsklima. Vorherrschend wurde Landwirtschaft betrieben: Getreide, Obst, Gemüse, Kartoffel.

Die erste schriftliche Erwähnung ist im Jahre 1398. Lange Zeit gehörte es der Saazer Herrschaft, später ein Teil zu Duppau, zur Zeit der Patrimonalgerichtsbarkeit (Rechtsprechung durch den Grundherrn) mit einem Teil zur Herrschaft Saar, mit dem anderen zur Herrschaft Duppau. Vor dem 2. Weltkrieg waren hier etwa 15 größere Anwesen (Bauernhöfe), 2 Gaststätten, 2 Kaufläden, 1 Trafik, 1 Schuhmacher, 1 Tischler, 1 Zimmerer

Bedeutende Denkmäler gab es im Dorf nicht, nur ein Glöckchen auf dem Gemeindehaus, womit die Dorfarmen dreimal täglich geläutet haben.

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Lapidarium:

Fundstück: Sockel des Wegkreuzes auf der Straße nach Olleschau

Pate: Jaroslav Maier, Radonice

Einweihung: 4. Juli 2004