Gut erhaltene Höfe zeugen von einer gepflegten deutschen Vergangenheit |
Liebotitz (Libedice) Auszug aus der "Geschichte der Gemeinde Liebotitz im Aubachtal" von Benno Stanka |
Liebotitz liegt im Aubachtal, 12 Kilometer südöstlich von Kaaden und 10 Kilometer westlich der bekannten Hopfenstadt Saaz auf 250 Meter über Normalnull. Das Dorf gehört zwar geografisch zum Saazer Land, politisch gehörte es aber schon seit etwa 200 Jahren zum Kreis (früher Bezirk) Kaaden. Der Aubach fließt mitten durch das Dorf und trennt es in die südlich liegende Kleinseite" und die westlich liegenden Ortsteile Große Seite" und Pruß". Der fruchtbare Lößboden eignet sich hervorragend für den Ackerbau und so wurde der früher sicher vorhanden gewesene Wald schon vor Jahrhunderten gerodet. |
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Bauernhaus "bân Diggn" |
Treppenaufgang zur Kirche St. Veit mit den Heiligenfiguren von St. Veit, St. Siegmund, St. anton, St. Johann Nepomuk, St. Josef, St. Ludmilla, St. Adalbert, St. Prokop, St. Wenzel und St. Florian
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Kirche St. Veit aus den Jahren 1682- 94 |
Die reiche Ausstattung der Kirche zum hl. Veit
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Das Dorf Pruß, neben der Kleinseite die zweite Keimzelle von Liebotitz, hatte zwischen dem 14. und der Mitte des 17. Jahrhunderts ebenfalls wechselnde Besitzer, bis es 1628 dem Komotauer Jesuitenkolleg für 27.725 Schock Groschen zugeschlagen wurde. Die Jesuiten unterstellten das Dorf der Verwaltung ihres Gutes Welmschloß und unter dieser Verwaltung verblieb es auch nach der Säkularisation. Bis 1853 waren alle Besitzungen in Pruß emphiteutisch" bewirtschaftete Anwesen, einer Art Erbpacht. Erst danach konnten die Anwesen käuflich erworben werden. |
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Stankas Gasthaus "bân Diggnwärd" |
Der Stabile Kataster" von 1843 nennt für Liebotitz 811 Hektar Grund, wovon 196 ha zur Domäne gehörten. Im Kataster enthalten war bereits das Dorf Pruß, das allerdings erst 1914 endgültig der Gemeinde Liebotitz einverleibt wurde. |
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Wegen der immer stärkeren Technisierung der Landwirtschaft wurden hier immer weniger Arbeitskräfte benötigt. Infolge dessen ging die Einwohnerzahl, die schon 1950 bei nur noch 290 Personen war, kontinuierlich bis auf heute rund 200 zurück. |
Die Dreifaltigheitssäule von 1711 stand früher an einem anderen Platz und wurde erst vor einigen Jahren an den jetzigen Platz versetzt. |
Inschrift der Dreifaltigkeitssäule: "Anno 1711 den 16. October zu Ehren der Allerheyl. und unzertheilten Dreyfaltigkeit hat dies Statuam setzen lassen Georg Entschlickh und Elisabetha dessen Ehewirthin." |
Aus dem Braunkohle- Tagebau wurden zahlreiche Bildstöcke und Denkmäler umgesetzt: Diese Mariensäule stammt aus Prahn, Kreis Komotau. |
Auch diese Kalvarienberg- Gruppe stand früher in Prahn. Der Ort wurde dem Braunkohletagebau geopfert. |
Dreifaltigkeitssäule, aus Deutsch Kralupp hierher versetzt. Die Statue stand früher am dortigen Marktplatz. Deutsch Kralupp existiert durch den Braunkohle-Tagebau nicht mehr. |