Kapelle von Schönbach |
Schönbach (Potacne) von Zdena Binterova, Übersetzung Gerhard Stübiger |
Die Preßnitzer
Herrschaft holten dann als Verpfändung wieder die Lobkowitzer ein. Deren letzter hiesiger
Darsteller Georg Popel von Lobkowitz fiel aber im Jahre 1594 beim Kaiser in Ungnade und
auch ihm wurde sein Eigentum beschlagnahmt. Ein Teil dieser beschlagnahmten Herrschaft
kaufte von der Königskammer im Jahre 1606 Eliá Schmidtgräbner von Lustenek. Der
wurde zum Herren von Wernsdorf, Schönbach, Laucha und der Hälfte von Tomitschan. Seit
dieser Zeit teilte Schönbach das Schicksal der Herrschaft Wernsdorf. |
Im Jahre 1654 gab es in Schönbach 12 Häusler. Sieben Häuser wurden
aber für niedergebrannt" und 1 für öde angegeben. Das waren wahrscheinlich
die Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Weiterhin lebte hier auch ein Landloser.
Später gehörte in das Gemeindekataster auch das Einkehrgasthaus Goldener
Stern", dem aber niemand anders als Zu der mageren Ziege" sagte. Es stand
über dem Dorf an der linken Seite der alten Militärstraße. Das Gasthaus hat nach dem
Jahre 1710 der damalige Herrschaftsbesitzer Václav Arnot Markvart von Hrádek
erbauen lassen und hat es vermietet. Die gegenüber stehenden Scheunen und Ställe mussten
nicht nur das Vieh des Gastwirtes, aber etwa 400 Schafe der Herrenhörde und auch die
regelmäßig rastierenden Fuhrmanngespanne aufnehmen. Auch eine Schmiede war hier, diese
wurde später in ein Wohnhaus umgebaut. Bis zur Hälfte der 30er Jahre des 19.
Jahrhunderts herrschte an dieser Straße ein reger Verkehr. Wenn aber die neue Straße
über Krima und Sonnenberg fertig gebaut wurde, begann gegen dem Jahr 1835 der Betrieb an
der alten Straße zurückzugehen und das Gasthaus hat an Bedeutung verloren. Nach drei
Bränden wurde es verschuldet dem Herrschaftsbesitzer verkauft, der alles mit dem Boden
einebnen ließ. In den 90er Jahren wurde eine neue Straße von Brunnersdorf über Wohlau
und Reischdorf erbaut und die alte Militärstraße über Schönbach ist verödet.
Im Jahre 1787 hat Schaller in Schönbach nur 17 Häuser und ein Schloss angeführt. Sommer
gibt in seiner Beschreibung aus dem Jahre 1846 in Schönbach 22 Häuser, 116 Einwohner,
einen herrschaftlichen Meierhof mit Schafstall, ein Gasthaus und eine Mühle an. Mit der
Pfarrei gehörte das Dorf zu Brunnersdorf.
Zu Zeiten des Hugo Korb von Weidenheim entstand in Schönbach der herrschaftliche
Kirschbaumgarten, angeblich einer der größten und schönsten im nordwestlichen Teil
Böhmens. Gegründet wurde dieser vom herrschaftlichen Gärtner in den Jahren 1867 - 1869
und ist allmählich in Richtung Brunnersdorf erweitert worden. Bis in die 20er Jahre des
20. Jahrhunderts erweiterte sich der Garten auf 2782 Bäume mit; 30 verschiedenen Kirsch-,
Weichsel- und Amareilenarten. Der Ertrag war bis 70 000 kg Obst jährlich.
Nach Aufhebung des Untertanenstandes ist Schönbach im Jahre 1850 eine selbständige
Gemeinde geworden, in kurzer Zeit wurde diese als Siedlung zu Niklasdorf angeschlossen, im
Jahre 1880 wurde diese erneut selbständig und erst im Jahre 1953 wurde sie Ahrendorf
angeschlossen.
Die deutsche Bevölkerung wurde in den Jahren 1945/ 46 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben.