Turtsch 1281 - 1953 (Turec) von Zdena Binterova, Übersetzung Gerhard Stübiger |
Turtsch liegt 4
km östlich von Duppau auf einer Seehöhe von fast 560 m. Am höchsten Punkt der Gemeinde
stand die Barockkirche des Hl. Georg, die im Jahre 1700 durch den Duppauer Baumeister
Drechsler erbaut wurde. Links von der Kirche steht bis heute die ehemalige weiträumige
Pfarrei und darunter, da, wo die Kirche stand, das Schulhaus. Im Dorfe gab es auch 2
Steinplastiken - bei der Kirche ein Marienstandbild auf einer Mondsichel aus dem Jahre
1716 und ein Stückchen weiter eine Marter aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Eine Kirche gab es nach Frind hier schon vor 1261, die 1384 zur Pfarrkirche erhoben wurde.
Ein Brauhaus gab es seit 1623, eine Schule seit 1785. Unterhalb der Kirche stand ein Kriegerdenkmal des 1. Weltkrieges und unten im Dorf gab es eines der zwei Wirtshäuser. Unweit davon befand sich der ehemalige Meierhof der Czernins (über 100 ha), der den Eheleuten Jentsch verpachtet war, die ihn nach der Bodenreform als Eigentum erwarb. |
Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung erfolgte in den Jahren
1945/46.
Die Aussiedlung der nachgesiedelten tschechischen Bevölkerung aus Turtsch erfolgte bis
zum 31. August 1953.
Bis heute verblieben in Turtsch verhältnismäßig genug ursprüngliche Häuser - z. B.
die ehemalige Schule, die Pfarrei, der Meierhof, das untere Wirtshaus und andere. Auch der
Dorfteich wurde neu hergerichtet - das alles deshalb, weil hier eine Militäreinheit ihren
Sitz hat.
Zusätzlicher Text:
Gerichtsbezirk
Duppau Pfarre: Turtsch, Post Duppau, 2-klassige deutsche öffentliche Schule. Nächste Bahnstation: Böhmisch Rust (Lokalbahn Duppau-Willomitz) 700 ha, 1914 hatte der Ort 51 Häuser mit 292 Einwohnern 1936 waren es 53 Häuser, 259 Einwohner, alle deutsch. Schule im Ort, erbaut 1785 Turtsch gehörte zu den ältesten Dörfern des Duppauer Landes, 4 Km von Duppau entfernt, lag in 559 m Seehöhe am Abhang des Duppauer Gebirges umgeben von Nadelwaldungen. Auf dem höchsten Platz des Dorfes stand die um 1700 im Barockstil erbaute Kirche des Hl. Georg". Im Jahre 1623 gab es eine Brauerei. |
Lapidarium: Fundstück: Steinsäule eines GartenzaunesEinweihung: 1. Juli 2007 |
Turtsch hatte 1 herrschaftliches Försterhaus, den Hof des Grafen Czernin und 7 größere Bauernhöfe, 2 Gasthäuser, 1 Tabakgeschäfte, 1 Armenhaus, 1 Fleischer, 1 Kalenderverschleißer, 2 Kaufläden, 1 Schmied, 1 Wagner, 3 Zimmerleute, 1 Bäcker, 1 Butterhändler.
Nach der Vertreibung der Deutschen in den Jahren 1945 und 1946 kamen tschechische Siedler, die aber den Ort bis zum 15.08.1953 wegen Errichtung eines Militärübungsplatzes wieder verlassen mussten
Bis zum heutigen Tag sind noch einige Gebäude erhalten, die vom Militär genutzt werden (z.B. für Garnisonssitzungen).