Nach vierzigjähriger Isolation und dank des ökologisch vorteilhaften "Schutzes" durch das militärische Sperrgebiet, entstand inmitten des Duppauer Gebirges eine Fauna und Flora mit seltenen Arten. Das Symbol dieser Berge ist die Küchenschelle. Die Einzigartigkeit dieser Gegend, die mittlerweile unter Ökologen einen legendären Status erreichte, ist die Folge des hiesigen Lokalklimas. Hier hat sich eine halbsteppige Vegetation herausgebildet. Das Landschaftsbild, der Duft und die Geräusche erinnern vor allem im Sommer sehr an ähnliche Gebiete in Afrika, wie den Krüger-Nationalpark. Wenn an einem heißen Tag Millionen von Heuschrecken zirpen, ein paar Schwarzstörche vorbeifliegen und sich das vergilbte hohe Gras im Wind wiegt, hat man das Gefühl im nächsten Moment könnte sich ein Löwe nähern. Dieser Eindruck wird von der Verlassenheit und dem Fehlen jeglicher traditioneller Wege hervorgerufen. Hier muss sich der Mensch einen Pfad durch die Wildnis bahnen und auch die Orientierung wird nicht durch irgendeinen festen Punkt erleichtert, da die Vegetation die Sicht versperrt.Überlegungen über die Zukunft dieser Region lassen auch nicht die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung aus. Aber in welcher Art und Weise sollte das Leben, die Siedlungen und die Wirtschaft hierher zurückkehren? Vorzuziehen wären kleinere, ökologisch wirtschaftende Bauernhöfe. Das Vieh könnte in der freien Landschaft grasen und die einst bearbeiteten Flächen wären so erneut genutzt. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre wurden aber ganz andere Pläne für das Duppauer Gebirge bekannt. Es entstand die Idee, hier den größten europäischen Vergnügungspark zu bauen, was sich glücklicherweise als nicht realisierbar herausstellte.
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Die Gegend um Duppau öffnet sich zwar wieder dem normalen Leben, aber man kann sagen, dass die Übungen der Armee immer noch ein kleineres Übel sind, als es die weniger umfangreiche aber konzentrierte Arbeit von Firmen und Betrieben wäre, würde dieses Gebiet für die Öffentlichkeit geöffnet. Ob hier tatsächlich einmal in einem bestimmten Umfang Besucher zugelassen sein werden, wissen wir nicht. Aber wir hoffen, dass man in diesem Fall nicht den Schutz des hiesigen einzigartigen Naturreichtums vergisst.