Die alte Stadtburg
aus "Flug über die Heimat" mit Viktor Karell
Die auf einem Gneisfelsen über der Eger errichtete Burg ist "Das Haus ohne Grund". Die Feste ist ohne Grundmauern direkt auf den Felsen gestellt und mit gewaltigen Strebepfeilern gesichert.
Bereits im Jahre 805 hat schon der gleichnamige Sohn Karls des Großen die Feste Kanburg an der Eger belagert. Man geht davon aus, daß es sich dabei um eine Burg an der Stelle handelt, auf der heute die Burg (Kaserne) steht. Einen Vorgängerbau dürfte es schon im Jahre 1183 gegeben haben, als hier die Siedlung "Kadan super Egram fluvium" hieß. Unter Herzog Sobieslav (1125 - 1140) diente die Feste bereits zur Verteitigung der böhmischen Landesgrenze. Angleicher Stelle ließ König Prnysl Ottokar II um 1260 eine gotische Burg errichten, die Sitz der königlichen Burggrafen und Pfandherren war.
So saßen hier auch die Seeberg, Schönburg, Wolfstein, Egerburg und Kolowrat. 1277 wird ein Albert von Seeberg als "purcrafius de Cadan" genannt. Am 17. August 1297 ließ König Wenzel II. mehrere deutsche Fürsten, um die Absetzung des römisch- deutschen Königs Adolf von Nassau zugunsten Habsburgs Albrecht I. vorzubereiten.
Bei einer Feuersbrunst im Jahre 1362 wird berichtet, daß die ganze Stadt und die Vorstädte in Schutt und Asche gelegt wurden und sogar das Schloß und das Minoritenkloster ein Raub der Flammen wurden. 1504 - 1507 erfolgte der Umbau zum Schloss. 1623 gebot als königlicher Burggraf auf dem Schloss zu Kaaden der getreue Niklas von Hassenstein. Beim Stadtbrand am 11. Juli 1635 hat auch die Burg arg gelitten. Noch vor Beendigung des Krieges wurde die Burg am 30. September 1647 von den Schweden durch General Wrangel und am 6. April 1648 durch seinen Unterfeldherrn Königsmark geplündert und verheert.
Das verwahrloste Stadtschloss ließ Maria Theresia (1717 - 1780) zu einer Kaserne umbauen. Die Kaserne war nach dem Stadtbrand von 1811 im Jahr 1818 in der jetzigen Gestalt vollendet worden. Sie beherbergte damals eine Abteilung des 11. Feldjägerbataillons, das in Komotau lag. Heute ist in der Burg ein Restaurant, eine Kunstgalerie und ein Wohnheim untergebracht.
Die Stadtburg ist Teil der Wehranlagen Kaadens. Ihnen ist eine eigene Datei gewidmet.