Wo einst unsere Städte und Dörfer standen - Das Kaadner Land

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Die Landschaft unserer Dörfer heute
Wo einst unsere Dörfer standen
von Helmut Mürling

Die Orte Brunnersdorf, Wistritz, Würgnitz, Milsau, Pröhl Tuschmitz, Liebisch, Tschachwitz, Prösteritz lagen auf mächtigen Braunkohleflözen. Schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Braunkohle in Untertage- Schächten abgebaut.
In den Jahren danach übernahmen die Sowjets die Macht über das Land. Sie zwangen der Tschechoslowakei ihr "Eisenkonzept" auf. Dieses sah den Aufbau und Betrieb von Schwerindustrien vor, welche für die Rüstung wichtig waren. Schwerindustrie ist die Sammelbezeichnung für Bergbau, eisenerzeugende- und eisenverarbeitende Industrie. Der kalte Krieg zwischen den Großmächten hatte begonnen. Man suchte möglichst schnell an die Bodenschätze heranzukommen. Dies war bei der Braunkohle nur im Tagebau möglich.
Auch heute werden in Nordböhmen noch große Mengen Braunkohle gefördert. Sie werden vor Ort verbrannt und in Heizkraft oder elektrischen Strom umgewandelt. Letzterer wird nach ganz Westeuropa exportiert. Ganze Städte werden in der Tschechei mit Heizkraft versorgt. Oft sind diese Fabriken in hoffnungslos veraltetem Zustand.
Die Essen der Kraftwerke waren anfangs noch ohne Filter, so daß die Flugasche auf das nahe Erzgebirge niederging und die Kammwälder vernichtete. Die Schornsteine des Kraftwerkes Tuschmitz wurden zudem mit viel zu niedrigen Schornsteinen gebaut. Die giftigen Abgase können nicht über das nahe Erzgebirge entweichen. Seit einigen Jahren investieren ausländische Stromabnehmer immerhin in Filteranlagen der Schornsteine. Trotz allem bleiben die Erdlöcher, der verschwundenen Städte und Dörfer.
Insgesamt 31 Städte und Dörfer wurden so vernichtet:
Sommer wie Winter erwecken die Sprühanlagen den Eindruck von gepflegten Gartenanlagen
Das Kraftwerk Tuschmitz
Abgelagerte Flugasche bildet Formen wie das Polareis. Eine Landschaft, die an Spitzbergen erinnern mag
Kühltürme beherrschen drohend das Umfeld
Wärmerohre verbinden die Städte mit den Kraftwerken
Unter riesigen Planen wird die Flugasche gelagert.
Sie bildet einen begehrten Rohstoff für die Beton- Erzeugung
Förderanlage für Braunkohle im Tagebau
Tagebau, im Hintergrund das Kraftwerk Tuschmitz
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü