Das Duppauer Gebirge durchfliesen etliche Bäche; größtenteils fliesen sie in den Aubach oder auf der Nordseite in die Eger. Allein am Aubach wurden von den ehemaligen Anwohnern 18 Wasserwerke (Mühlen) betrieben. Bei Meckl standen 2 Mühlen, am Rednitzer Bach die Kreuzmühle, am Ödbach und am Wiesenbach 3 Mühlen, außerdem 1 Wasch-anlage für Lein oder Holz und später noch 1 Sägewerk. Beim Dorf Olleschau waren
3 Mühlen, bei Tiefenbach waren 3 Mühlen und 1 Sägewerk für Schindelzuschnitt, in Sebeltitz 1 Mühle mit Sägewerk und in Wobern 2 Mühlen. In Wohnung steht noch eine Mühle mit der inneren Einrichtung. 1 Mühle war auch in Gestob (Feldmühle genannt), 2 Mühlen in Winteritz, wovon noch eine steht, jedoch die herrschaftliche nicht mehr. 2 Mühlen hatte auch Radonitz.
Von all diesen einstmaligen kleinen technischen Wunderwerken und anderen Werken menschlichen Könnens sind nur Bruchstücke geblieben.
Mühlen: Marktmühle, Sichlmühle, Walkmühle (Einschichte in Richtung Kaaden).
Die Marktmühle:
Im Kampf der Stadt Duppau mit der Herrschaft spielte die Marktmühle eine bedeutende Rolle. Schwer mußte die Familie Kollmann um den Besitz ihrer Mühle gegen die Tyrannei der damaligen Grundherrschaft kämpfen.Im Jahre 1701 erwarb Theodor Kollmann die Mühle am unteren Markt um den Preis von 200fl. rh. zu freiem Eigentum.
Die Marktmühle hatte damals zwei Mahlgänge. In dem Kaufpreis waren noch der Stall, ein Grasgarten, eine Wiese auf der Oed und ein Strich Feld am Rednitzer Weg inbegriffen. Mahlgäste waren damals die bewohner des unteren Mrktes und die bauern von Dürmaul und Promuth. Dem Besitzer wurden reiche Holzlieferungen versprochen und das Recht überlassen, mit Mehl, Graupen und hausgebackenem Brot frei handeln zu dürfen. Der jährliche Pachtzins betrug 40 Strich Backgetreide, 8 Strich Weizen, 30 fl. Geld zur Hälfte zu St. Galli und St. Georgi zahlbar. Mahlmühle und Gebäude mußten vom Besitzer unterhalten werden. Zur Mahlmühle gehörte auch eine Brettsäge.
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Die Walkmühle
Im Jahre 1712 hatte Theodor Kollmann den Kaufpreis voll bezahlt. Das Geschäft blühte und der Müller kam zu großem Ansehen. Das war der Herrschaft ein Dorn im Auge. Sie beanspruchte die Mühle wieder für sich. Da Kollmann bereit über 70 Jahre alt war, gab er dem Verlangen nach und überließ ihr die Mühle wieder. Kollmanns Sohn Anton verwaltete die Mühle daraufhin nur als Pächter. Kollmanns Erben führten gegen die Herrschaft einen Prozeß, den sie gewannen. Anton übernahm die Mühle wieder.
Von nun an lebten die Kollmanns in Frieden mit der Herrschaft und kamen zu immer mehr Ansehen, zumal sie mit dem großen Duppauer, Anton Edler von Klement, verwandt waren. Die marktmühle vererbte sich von Geschlecht zu Geschlecht. Der letzte Kollmann, in dessen Besitz sich die Mühle befand, war verstarb im Jahre 1903. Die letzten Besitzer vor der Vertreibung 1945 waren Franz Maresch Senior und F.M.junior.
Die Sichlmühle:
Einsenderin: Runa Termin, Bad Salzungen Tochter von Gretl Weidl aus Duppau
Viktor Karell schrieb in seinem Buch "Kaaden- Duppau", daß die Sichlmühle ursprünglich ein Sensen- und Sichelbetrieb war. Deshalb nannte man wohl die spätere Mühle "Sichlmühle". Schon im ältesten Grundbuch von Duppau seien die "Hackenschmid" als Eigentümer eingetragen. Ein Beleg von 1689 zeigt, daß der damalige Besitzer Christoph Hackenschmid von Beruf Müller war. Johann, der letzte Müller in der Sichlmühle, aus der Familie " Hackenschmid" heiratete 1778 Rosalia Schierl aus Duppau 199. Von den elf Kindern dieser Ehe starben 10 in den ersten Lebenstagen oder - wochen. Maria- Anna war das einzige Kind, das das Erwachsenenalter erreichte. Sie heiratete den Müllermeister Christoph Kollmann aus der Marktmühle. Drei Generationen der Kollmanns waren fortan Besitzer der Sichlmühle. Josef Kollmann, verheiratet mit Maria Aloisia Klitzer aus Duppau 230, starb noch jung um 1890. Er hinterließ drei Töchter. Die jüngste Tochter Ida Kollmann heiratete den Tischlermeister und Müller Anton Hampl aus Duppau 101. Sie lebten mit ihren Kindern Anni und Rudi Hampl, sowie einer Schwester von Ida Hampl in der Sichlmühle. Sie waren die letzten Besitzer vor der Vertreibung.